Montessori-Verein

Biografie Maria Montessori

Maria Montessori wuchs in einer großbürgerlichen Familie Italiens auf.
Im 19. Jahrhundert erwarb sie als erste Frau den Doktortitel (1892-1896) der Medizin. Sie war sehr erfolgreich auf den verschiedensten medizinischen Gebieten.

Auch in der Politik hatte sie großen Erfolg, merkte aber schnell, dass man sie ausnutzen wollte. Fortan setzte sie sich für die Rechte der Kinder ein. Nach überragenden Erfolgen ihrer Kinderhäuser im römischen Proletarierviertel San Lorenzo gab sie ihre zuvor gegründete Arztpraxis auf.

1916 verließ sie Italien und ließ sich in Barcelona nieder, wo sie die nächsten 20 Jahre lebte. In den folgenden Jahren reiste sie viel durch die Welt, ließ sich dann jedoch in den Niederlanden nieder, engagierte sich zunehmend für den Frieden und gründete schließlich eine Internationale Gesellschaft.

Nach langer Zeit bekennt sie sich endlich zu ihrem Sohn und setzt ihn als rechtmäßigen Erben ein. Auf der darauffolgenden Reise nach Indien nimmt sie ihn als Begleiter mit. Aufgrund des 2. Weltkrieges wird sie dort wegen ihrer Nationalität (italienisch) interniert und kehrt erst nach dem Ende des Krieges 1946 nach Europa zurück.

Am 6. Mai 1952 starb sie in Nordwijk aan Zee in Holland.

Chronik des Montessori-Vereins

Gegründet wurde der Montessori Verein Erding im Juni 1988 von 5 engagierten Eltern mit dem Ziel, in Erding den ersten Integrationskindergarten, den Kinder mit und ohne Behinderungen besuchen können, zu betreiben.

Trotz aller Widerstände eröffnete im April 1991 das Montessori Kinderhaus seine erste Integrationskindergartengruppe mit 15 Kindern in einer angemieteten Erdgeschosswohnung mit Gartenanteil in der Cantlerstraße in Erding. Die Nachfrage war so groß, dass schon zwei Jahre später ein ganzes Haus angemietet werden musste. In der ehemaligen Stadtvilla in der Dr.-Henkel-Straße wurden zwei Kindergartengruppen für 30 Kinder eingerichtet.

Im Jahr 1993 waren dann die ersten Kindergartenkinder schulreif und es entstand der Wunsch, eine Montessori Schule zu gründen. Mittlerweile war die Mitgliederzahl des Vereins auf ca. 50 angestiegen.

Innerhalb eines Jahres erwirkte der Verein die Schulbetriebsgenehmigung und schon im September 1994 begann der Schulbetrieb im Bürohaus einer ehemaligen Sauerkrautfabrik. Bösartige Zungen sagten den damaligen Montessori Schülern nach, man hätte sie an ihrem Sauerkrautgeruch erkennen können. 1998 wurde die Erweiterung der Schule um den Betrieb einer Hauptschule mit M-Zug beantragt und genehmigt. das Bürohaus in Aufkirchen zu klein war, wurde nach geeigneten Räumen für die Hauptschule gesucht. Ab 2001 reifte die Idee, ein eigenes Schulhaus zu bauen, in welchem Grund- und Hauptschule gemeinsam untergebracht werden konnten. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberding, deren 1. Bürgermeister Herr Helmut Lackner unterstützend dazu beitrug, ein geeignetes Grundstück zu finden und zu überplanen, schritt die Realisierung des Baus voran. Der Vorstand kümmerte sich um die öffentliche Ausschreibung und führte viele lange Verhandlungen mit der „Regierung von Oberbayern“, die letztendlich die Genehmigung zum Bau des Schulhauses erteilte.

Am 10.Oktober 2002 erfolgte der erste Spatenstich und im November die Grundsteinlegung. Für die Vorstände und einige andere Vereinsmitglieder folgte eine anstrengende Zeit der Bauphase. Neben Architektenbesprechungen, Baustellenterminen und Kostencontrolling mussten die meisten weiterhin ihren Berufen nachgehen, denn sie erhielten keinerlei Aufwandsentschädigung. Im September 2004 konnte der Betrieb im eigenen Schulhaus aufgenommen werden. Die Verantwortlichen waren mächtig stolz, denn sie hatten ein zertifiziertes Niedrigenergiehaus mit einer sehr ansprechenden Architektur errichtet, das zunehmend Anerkennung  in Fachkreisen in ganz Europa findet und im Jahr 2007 sogar den „Bayerischen Staatsförderpreis für Umwelt“ erhielt.

Trotz der vielen Arbeit rund um die Schule und das Kinderhaus, gründete der Montessori Verein im Mai 2002 einen zweiten Integrationskindergarten, das Montessori Children´s-House, in welchem 30 Kindergartenkinder mit und ohne Behinderungen ihren Platz fanden. Die Besonderheit dieses Kinderhauses ist die Zweisprachigkeit (deutsch-englisch). Beide Kindergärten sind heute aus dem Betreuungsangebot von Kleinkindern in Erding nicht mehr wegzudenken.

An unserer Schule können die Jugendlichen heute neben dem Hauptschulabschluss die „Mittlere Reife“ erlangen. Das Bestreben ist aber, einen durchgängigen Weg von der ersten Jahrgangsstufe bis hin zum Abitur auf Grundlage der Montessori-Pädagogik zu bieten, deshalb hat der Verein gemeinsam mit anderen Montessori Vereinen die Montessori Fachoberschule, kurz MOS, in München gegründet, die im September 2007 eröffnet wurde.

Heute ist der Montessori Verein Erding zu einem mittelständischen Unternehmen herangewachsen. Der derzeit amtierende Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, eine Organisationsstruktur zu finden, die den heutigen Anforderungen entspricht und somit die Zukunft des Vereins, der heute 400 Mitglieder hat, und seiner Einrichtungen sichert. Eine strukturelle Veränderung soll zu mehr Kontinuität und weniger Abhängigkeit von Einzelpersonen führen und die Haftung des Vorstands begrenzen. Die wichtigste Anforderung dabei ist, dass der Charakter des heutigen Vereins als Elterninitiative erhalten bleiben muss.